22. April 2002

Die diesjährige Saison konnte mit einer sehr interessanten Besichtigung der Seepolizei der Stadt Zürich angegangen werden. 12 Mitglieder des Clubs haben sich bei der Seepo in Tiefenbrunnen eingefunden und erlebten einen äusserst aufschlussreichen Abend.

Durch die 2-stündige Führung hat uns Herr Hofmann geführt. Seine junge, unbeschwerte und angenehme Art hat alle begeistert. Seine sehr hohe Fachkompetenz konnte er gezielt ausspielen und uns alle von den Arbeiten der Seepolizei begeistern. Er hat uns aber auch immer wieder darauf hingewiesen, dass die Arbeiten auch seine Schattenseiten haben. Da ist zu erwähnen; Immer wieder werden riesige Mengen an diversen Gegenständen mutwillig ins Wasser geworfen, gestossen. Besonders unverständlich sind die vielen Rettungsgeräte, die rund um das Seebecken gezielt zur Verfügung stehen, die sehr häufig dafür herhalten müssen um im Wasser versenkt zu werden und so nicht für eine mögliche Rettung von Personen zur Verfügung stehen. Dabei ist es auch schon vorgekommen, dass einer zu ertrinken drohenden Person möglicherweise hätte geholfen werden können.

 Einleitend wurde uns ein Film über die Arbeiten der Seepolizei gezeigt. Anschliessend gingen wir auf den Rundgang durch den Werkhof Tiefenbrunnen (mit Tauchermuseum) und konnten uns so all das viele Rettungsgeräte ansehen, die auf die verschiedensten Arten von Rettungen ihren Einsatz finden. Beeindruckt hat uns auch die Ordnung und der hervorragende Zustand der Werkstätten. Es gibt immer wieder viel zu Reparieren. Das konnten wir am vielen Inventar, das hauptsächlich im Sommer eingesetzt wird und von der Bevölkerung leider immer häufiger mutwillig beschädigt wird, sehen. Doch zum Glück hat die Seepolizei ausgewiesenes Werkstattpersonal um die unterschiedlichsten Reparaturen selber vornehmen zu können. Die Fertigkeit wurde am Beispiel der 3.Lehrjahr Lehrtochter gezeigt, die während der Ausbildung zur Bootsbauerin ihr eigenes, äusserst rampuniertes Holzboot zu neuem Glanz verhilft.

 Nach dem sehr spannenden Rundgang gings anschliessend auf das grosse Polizeiboot. Welch ein Anblick! Das Boot (die Yacht) präsentierte sich in einem SUPER Zustand. Edelste Hölzer haben darin ihre Verwendung gefunden. Wir wussten nicht gleich, darf man wirklich mit normalen Schuhen so ein Boot betreten? Alles war so gut gepflegt und im Winter mit grossem Aufwand generalüberholt, sodass wir zuerst dachten, nur in Socken oder Barfuss das Boot betreten zu können. Doch nein, wir durften unsere Schuhe anbehalten und schon fuhren wir los. Die zwei grossen Motoren (total 600 PS) brachten uns nach ein paar flotten Kurven in entsprechender Geschwindigkeit schnell zum Stützpunkt nach Wollishofen. Die Überfahrt wurde vom traumhaft schönen Sonnenuntergang beleitet.

 Die Kunst ein solches Boot zu beherrschen hat Herr Hofmann dann mit dem rückwärts einparken in den gedeckten Unterstand ein weiteres mal bewiesen. Enger durfte die Einfahrt nicht sein, denn Steuer- wie auch Backbordseitig waren keine freien cm zu finden. Erst ausgestiegen und schon konnten wir die nächsten beiden herrlichen Boote bewundern. Auch diese sind eine wahre Augenweide. In hervorragendem Zustand, bestens ausgerüstet, auch was die Motoren anbelangt, liegen diese, auf den nächsten Einsatz wartend, im Wasser. In der Kommandozentrale konnten wir dann den schönen Ausblick auf das untere Seebecken bewundern. Während dessen hat uns Herr Hofmann noch einige aufheiternde Episoden über die Technik der Steuerungsanlage der Sturmwarnung und der Wetterdienst / Windmessanlage erzählt. Dabei haben wir einen kleinen sarkastischen und auch wehmütigen Unterton vernommen, der bei den Diskussionen über die Zusammenlegung / neue Ausrichtung / Strukturierung der See- Stadt- und Kantonspolizei innerhalb des Polizeikorps entstanden ist.

 Anschliessend wurden wir noch in den anderen Räumlichkeiten herum geführt und konnten noch ein Arbeitsboot, besonders für Taucher geeignet, ansehen. Uns ist aufgefallen, dass viel Unrat wie Fahrräder, Mofas, Einkaufswagen usw. am Ufer herum stehen. Während den vielen Tauchgängen (rund 1400 pro Jahr) wird durch die Polizeitaucher vieles geborgen. Aber nicht nur dazu steigen sie ins Wasser. Ein grosser Anteil wird der Ausbildung gewidmet und den vielen Reparaturarbeiten unter Wasser.

 Zu guter Letzt genossen wir die Rückfahrt im „Seepo-Traumschiff“. Als Dankeschön für die überaus spannende und informative Führung überreichte ich Herr Hermann eine sehr gute Flasche Wein.

 Mit einem verspäteten Nachtessen liessen wir den Abend ausklingen und fuhren zufrieden und gestärkt wieder nach Hause.

Albert