17. Dezember 2005

Wenn ich euch sage „Wir haben das Boot ausgewassert“ und euch dann frage „Wie war das Wetter?“, eure Antwort wäre wohl „Verschi****en!“. Ja genau, so war’s auch wirklich! Sturmböen zogen über den Stampf und wühlten den See mit „meterhohen“ Wellen auf. Auf der anderen Seeseite konnte man die Schneefallgrenze bis fast in die „Niederungen“ ausmachen. Es ist Winter und bissig kalt. Aber wir haben uns gegenseitig motiviert mit der Feststellung, dass es eigentlich kein Wetter gibt, bei dem man das Boot nicht auswassern könnte – nur die falsche Kleidung…

Der Wind und die Wellen, beides von Westen kommend, liessen es uns als unmöglich erscheinen, mit dem Boot aus dem „Hafen“ rauszukommen. Darum beschlossen wir den Versuch zu wagen, das Boot direkt am Sandstrand im Hafen auszuwassern. Das Boot wurde vertäut und Ruedi samt Anhänger an die richtige Stelle dirigiert. Ein paar Versuche und ein defektes Rücklicht später hatten wir das Boot auf dem Anhänger. Beim Versuch den Hänger wieder aus dem Wasser zu ziehen gruben sich Ruedis Pneus kurzerhand im Sand ein – es ging weder vor noch zurück. Aber zum Glück hatten wir in der Auswasserungs-Crew viele grosse, schwere Autos und Dani durfte die Kraft seines neuen Wagens gleich ausprobieren. Zwischenzeitlich halfen wir Chris sein Boot vom Anhänger auf die Böcke zu verladen. Als dann Dani im Stampf angekommen war, wurden die beiden Autos mit einem Abschleppseil verbunden und mit vereinten Kräften gelang es, Ruedi, den Anhänger und das Boot auf festen Grund zu ziehen. Die Pflicht war erledigt, nun folgte noch die Kür… Motor demontieren, Boot ausräumen und alles im Schopf verstauen.

Mit etwas Verspätung gegenüber dem Plan machte sich die Karawane auf den Weg nach Wald zum Werkhof. Dort stellte uns Ruedi einen Warmwasser-Hochdruckreiniger zur Verfügung und wir konnten das Boot vom Algen- und Schlammzeugs befreien. Mittlerweile hatte es angefangen zu schneien und das Boot füllte sich langsam mit Schnee. Nachdem die nass-kalte Arbeit erledigt war, lud uns Ruedi noch zu einem Kaffe in seinem Büro ein. Als wir ungefähr eine halbe Stunde später wieder rauskamen um das Boot an seinen endgültigen Standplatz zu bringen, tobte ein wilder Schneesturm und die Strassen verwandelten sich zu Eisbahnen. Wir schafften es aber trotzdem noch den Berg hinauf zum Elmer-Areal, wo wir das Boot dann auf die Böcke umluden und es auch gleich umkehrten.

Nun gilt es eigentlich nur noch, den Arbeitsbereich mit Plastik einzupacken, damit der ganze Schleifstaub sich nicht überall hin verteilt, dann ist das Boot bereit für die Winterarbeit. Ich werde euch diesbezüglich auf dem laufenden halten und freu mich schon auf die eine oder andere „Werkstunde“ mit euch.

Martin

NB: Herzlichen Dank an Ralf Guder, Roger Küng und Dani Probst für die Mithilfe bei der Auswasserung. Ein spezieller Dank geht an Ruedi Mauri für den Anhänger, Transport, Kafi und die Reinigungsmöglichkeit