11. Juni 2005

Am Dienstag-Abend erhielten wir im Shop Besuch von Bernd, dem Präsidenten des Ruderclub Rappi-Jona. Etwas „aufgelöst“ erzählte er von seinem Problem: Wie alle Jahre organisiert der Ruderclub eine Linthkanal-Fahrt von Weesen nach Rapperswil. Da es in Ziegelbrücke eine Stromschnelle hat, die ziemlich ruppig ist, übernahm bislang der SLRG Glarus den SIDI an dieser Stelle. Doch diesmal musste der SLRG seine Unterstützung vier Tage vor dem Anlass absagen, weil sie keine Leute auftreiben konnten… Wir waren also die letzte Hoffnung…

Spontan sagten Emi und ich zu. Ein paar Telefonate später waren auch Mauro und Yvonne mit von der Partie. Mit ABC-Ausrüstung, kompletter Erste-Hilfe-Ausrüstung und Rettungsmaterial wie Seile und Ringe trafen wir uns am Samstag um 08:00 Uhr in Ziegelbrücke am Bahnhof. Wir hatten ca. 30 Minuten Zeit uns einzurichten und umzuziehen. Kurz nach 08.30 Uhr tauchten die ersten Ruderboote auf – die Spannung stieg. Alle waren bereit reinzuspringen, als das erste Boot durch die Wellen schoss. Aber: Es passierte nichts. Dann kam das zweite Boot. Und wieder: Es passierte nichts. Nach dem fünften Boot oder so war klar – die haben’s im Griff und wir bleiben voraussichtlich trocken. Siebzehn Boote mussten insgesamt die Stromschnellen passieren und so bestand unsere Arbeit mehr oder weniger aus applaudieren. Tja, bis dann das 16. Boot verdächtig weit in der Mitte auf die wirklich grossen Rückwellen zusteuerte… „Hm, ob das wohl gut geht?“ haben sich wohl alle innerlich gefragt. „Hoppla, die werden aber zünftig nass, bei dem vielen Wasser, das da ins Boot schwappt“ habe ich mir gedacht. Und es zwar tatsächlich viel Wasser im Boot – und es wurde immer mehr! Der Steuermann sass bereits bis zum Bauch im Wasser und auch vorne sank das Boot stetig tiefer. Höchste Zeit also, einen Rettungsring zu schnappen, die Maske runterzureissen und ins Wasser zu springen. Als Emi und ich das Boot erreichten, war es bereits gekentert und die Insassen klammerten sich „Titanic“-mässig daran fest. Mit vereinten Kräften versuchten wir das havarierte Boot in eine der „Badebuchten“ entlang des Linthkanals zu ziehen, was uns beim zweiten Anlauf und mehrere hundert Meter unterhalb der Stromschnelle auch gelang. Unterdessen erreichten uns auch ein paar „Schaulustige“ und es gelang uns, dass Boot mehr oder weniger zu entleeren und die Uferböschung hinaufzutragen. An eine Weiterfahrt war für das Ruderteam nicht mehr zu denken, denn nebst dem Steuerruder waren auch einige Ruder ganz oder teilweise beschädigt. Die Insassen blieben unversehrt, einzig die Natels und die trockenen Kleider in den „wasserdichten“ Säcken wurde etwas feucht…

Der Einsatz hat uns ein paar Franken in die Klubkasse gebracht und Bernd ist von unserem Einsatz so begeistert, dass er uns nächstes Jahr wieder engagieren wird – dann aber frühzeitig…

An dieser Stelle einen herzlichen Dank an Yvonne und Mauro für ihr spontanes Mitwirken, die Gipfeli und den Kafi am Morgen.

Martin