05. Februar 2006

Im Rahmen des ersten Freiwasser-Tauchgangs für den „PADI Ice Diver“ Spezialkurs trafen wir uns am Sonntag-Morgen im Stampf. Nach und nach trudelten alle mehr oder weniger wach ein. Sofort begaben wir uns an den Hafen hinunter um zu sehen, ob und wie dick der See gefroren ist. Hm, ein paar Meter von der Leiter weg dümpelte ein Boot – eisfrei! Im Eis saht man diverse eingeschlossene Luftblasen und darunter – schwarz – das Wasser. Schwierig abzuschätzen, ob das Eis trägt oder nicht… Hatten wir doch im Kurs gelernt: Bei 8 – 10cm Dicke die Eisfläche nur einzeln betreten, ab 10cm und mehr trägt es auch Gruppen. Sicherheitshalber seilten wir Ruedi, der mutig die Eisfläche betritt und mit der Motorsäge beginnt ein Loch ins Eis zu sägen, an. Das Loch ist schnell gesägt, mittels Eisschrauben und Seilen ziehen wir die gesamte Eisplatte hinauf auf die Eisfläche. Sofort nachmessen: 18cm beträgt die Dicke der Eisplatte und das Eis ist glasklar! Noch schnell ein paar Leitlinien in die dünne Schneeschicht ziehen, dann kann es losgehen!

Team um Team rüstete sich auf, begab sich zum Loch, wurde angeseilt und liess sich dann ins Wasser gleiten. Für mehr oder weniger alle verlief der „Probetauchgang“ problemlos. Einige hatten mit Vereisern zu kämpfen, im Grossen und Ganzen sind die Ausrüstungen aber eistauchtauglich. Das Treiben wurde die ganze Zeit von einer Schar Schaulustigen mitverfolgt.

Unterwasser gab es nicht viel zu sehen, obwohl die Sicht eigentlich ganz gut war. Dafür war es um so spannender und interessanter, auf dem Rücken tauchend entlang der Eisdecke die diversen Einschlüsse und Strukturen des Eises zu bestaunen. Die von uns produzierten Luftblasen flossen zu immer grösser werdenden Blasen zusammen – wer den Film „Terminator“ mit dem Quecksilber-Roboter gesehen hat, kann sich in etwa vorstellen wie das ausgesehen hat… Von unten war auch die auf dem Eis liegende Schneeschicht glasklar sichtbar. Zum Glück hatten wir Leitlinien in den Schnee gezogen und waren angeseilt, denn schon wenige Meter vom Loch entfernt erkennt man dieses nicht mehr! So aber konnten wir den Leitlinien folgen und alle fanden den Ausstieg wieder. Eine andere Sache war dann das hinaufkraxeln auf die rutschige Eisplatte – und vom eleganten Pinguinstil bis zum etwas plump wirkenden Walross-Stil waren alle Varianten vertreten…

Zuletzt, bevor wir aus den Anzügen krochen, mussten wir die mittlerweile angefrorene Eisplatte wieder zurück ins Loch schieben. Kein leichtes Unterfangen, aber zusammen haben wir auch das geschafft. Zum Abschluss trafen wir uns dann noch im Tauchshop für einen Kaffe oder ein kühles Bier, Logbücher wurden ausgefüllt und alle waren der Meinung:

Jetzt freuen wir uns auf das Eistauchweekend vom 11./12. Februar auf der Mettmenalp!

Martin