6. Mai 2006

Um 10.00 Uhr traf meine Wenigkeit aufgrund Vergesslichkeit im Tauchshop ein, um die Notfallkoffer und die Tauchflagge zu holen. Kurz zuvor hatte mich schon Anti angerufen, nicht um mich zu wecken, wie vielleicht das Gerücht umgeht, sondern um zu fragen ob der Treffpunkt wirklich im Grünfeld sei… Entgegen meinen Befürchtungen scheint doch jemand zum Tauchgang zu kommen. Die Tage zuvor war es nämlich kalt und regnerisch und die Sichtweitentabelle verhiess auch nichts gutes – in allen Schweizer Seen… Ich hätte es niemandem übel genommen, wenn ich alleine im Gründfeld gestanden hätte. Das „Schlechtwetterprogramm“ stand nämlich schon fest: Arbeiten am Boot. Umso erstaunter war ich, als ich kurz nach 10 auf 6 muntere Taucher beim Kafi traf! Yvonne sollte auch noch direkt kommen, so waren wir summo-summarum 8 Taucher, die sich in Betlis auf den TG freuten… Mittlerweile schien die Sonne schon ganz kräftig und am See herrschte eine frühlingshafte Stimmung mit blühenden Wiesen, blauem Himmel… Natürlich musste ich mir auch schon die ersten faulen Sprüche anhören, weil nur gerade Patrizia, Peter und Andy etwas zum Grillieren mitgenommen haben – schliesslich sei es ja schönes Wetter und ich hätte geschrieben dass……….. Auf meine Bemerkung hin, dass es ab Mittag regnen würde, erntete ich natürlich nur Spot! Aber es kam, wie es kommen musste…

Noch einem vorbildlichen Briefing und einer kurzen Einstiegsbesichtigung machten wir uns startklar. Vor uns kletterten zwei junge Taucherinnen aus dem Walensee und baten uns, bitttebitte das Getränk da irgendwo in der Bucht in Ruhe zu lassen, da dies für einen Freund, der Geburi hat, vorgesehen ist… „Mal schauen…“, dachten wir uns. Alle Teams watschelten los Richtung Schiffsteg und mehr oder weniger schnaufend quälten wir uns ins kühlende Nass. In den ersten paar Metern war die Sicht gar nicht so schlecht, dann wurde es etwas flockig und so ab 20m war’s dann eigentlich wieder ganz ok. Nicht gut, aber auch nicht schlecht. Auf dem Rückweg „verpassten“ Yvi und ich den Einstieg – tja, jetzt mussten wir halt an der Stelle durch, wo angeblich die Überraschung versteckt sein soll. Bis auf einen Sack voll exotischer Muscheln fanden wir aber nichts. Und etwas anderes würden wir auch nie zugeben… Nach gut 60 Minuten kletterten auch die letzten aus dem Wasser – und siehe da: Es regnet! Und nicht gerade wenig! Ein richtiges Gewitter! „Gut, haben wir nichts zum Bräteln mitgenommen“, denke ich für mich und kann es natürlich nicht lassen, Patrizia und Peter damit zu „föppeln“…

Nachdem wir uns unter unseren Kofferraum-Deckeln umgezogen hatten und wieder mehr oder weniger trocken waren, fuhren wir los Richtung Schänis/Kaltbrunn, wo wir bei Sonnenschein und frühsommerlichen Temperaturen in einer Gartenbeiz hockten und uns verpflegten, bevor uns das nächste heranziehende Gewitter Richtung Nachhause vertrieb…

Martin