Reiseziel

Unser Reiseziel ist Vrsar in der Region Istrien, Kroatien. Das malerische Dörfchen an der Adriaküste ist von der Schweiz aus in ungefähr 10 Autostunden (780 km) erreichbar.

In Vrsar hat sich der Charakter einer mediterranen Fischersiedlung erhalten. Ausgehend vom Hafen steigt die Bebauung terrassenförmig einen Hang hinauf und findet seinen Abschluss in einer Kirche mit separat stehendem Glockenturm (Campanile) in 54 Meter Höhe.

Vor der Küste von Vrsar befindet sich eine Inselgruppe von 18 kleinen, unbewohnten und mit mediterranen Pflanzen dicht bewachsenen Inseln.

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22 Taucherinnen und Taucher vom Tauchlcub Jona Rapperswil machen sich auf den Weg, um das unbekannte Ferien- und Tauchreiseziel zu erkunden…

Samstag, 11. September 2010

04:00, Grünfeld. Martin ist pünktlich, Ruedi liegt in der Toleranz. Roli hingegen hat verschlafen… Kann vorkommen 🙂 Da alle anderen von zuhause aus los fahren, warten wir nicht länger und machen uns ebenfalls auf den Weg. Erstes Etappenziel ist Bellinzona Nord, die Autobahnraststätte. Um 06:00 treffen die einzelnen Gruppen eine nach der anderen ein, alle mit mehr oder weniger kleinen Äuglein… Kaffe ist beliebt! Aber die Rast ist nur von kurzer Dauer – die Mailänder Autobahndrehscheibe liegt noch vor uns und wir versprechen uns, da mit wenig Verkehr besser durchzukommen. Als wir besagte Drehscheibe erreichten, lacht bereits die Sonne vom Himmel und es versprach ein schön Tag zu werden. Der Verkehr hielt sich in Grenzen und wir hielten uns an die verkehrsregeln. Naja, fast alle: Einer musste ja tief fliegen… Und die Zahlstellen haben auch so ihre Tücken. Manchmal muss man was reinstecken, manchmal kommt was raus, das man bis zur nächsten Zahlstelle mitnehmen muss (sollte). Item. Im Verlaufe des Nachmittags trafen dann alle Fahrzeuge wohlauf in Vrsar ein. Nach dem Checkin wurde die Zimmer bezogen und wir gönnten uns ein erstes kroatisches Bier. Zwischendurch konnten wir unser Tauchgerödel in der Tauchbasis verstauen. Nach getaner Arbeit erwartete uns das Nachtessen, welches auf einem grossen Buffet serviert wurde.

Gesättigt, stellte sich bei den meisten die Müdigkeit ein. Es war ein langer Tag. Mit letzter Kraft gönnten wir uns noch ein Schlumi, dann war endgültig Bett angesagt.

Sonntag, 12. September 2010

Das Programm war wie folgt: Frühstück um 08.00 Uhr, Treffpunkt bei der Tauchbasis um 09.00 Uhr. Zuerst musste der ganze Papierkrieg erfüllt werden und der Staff gab uns ein Briefing über die Tauchbasis. Danach war ein erster Tauchgang in der Hausbucht angesagt. So konnten wir feststellen, ob alle alles dabei haben, Bleimengen bestimmen usw. Das Wasser war nicht so warm wie erwartet, aber für die Jahreszeit deutlich zu kühl. Auch die Sicht hielt sich in Grenzen – aber wir sahen trotzdem einiges an Fisch und auch viele Spinnenkrabben. Nach über einer Stunde fanden alle an den Ausstieg zurück. Die kurze Pause reichte für eine Cola und ein Sandwich, dann hiess es schon wieder Ausrüstung packen. Um 13.00 Uhr wurde das Material mit einem Kleinbus abgeholt und in den Hafen gebracht. Wir konnten die paar hundert Meter gemütlich dem Meer entlang zu Fuss zurücklegen. Flaschen, Gepäck und 22 Taucher verursachen kurz ein Chaos, aber kurze Zeit später legt das Boot ab. wir fahren den ersten Tauchplatz an, welchen wir nach rund 20 Minuten erreichen. Ein kurzes Briefing von der Crew und wir machen uns tauchfertig. “Saline” ist der erste Tauchplatz, eine mehrstufige Felsnase, mit allerlei Zeugs bewachsen. Wir sehen Conger-Aale, Hummer, Drachenköpfe und diverses anderes Getier. Die Sicht ist nicht viel besser als am Vormittag, und unterhalb von 15m wird es richtig kalt (sagen die einen), oben ist es wieder um die 20° warm. Nach rund 50 Minuten sind alle zurück auf dem Boot und bauen die Geräte für den zweiten Tauchgang um. Eigentlich wären wir zu einer Oberflächenpause von 1 Stunde “verbannt” gewesen – aber der fortgeschrittene Nachmittag liess uns zappelig werden und der Crew war es auch recht, wenn sie früher Feierabend machen können. Also machten wir uns für den zweiten Bootstauchgang bereit. Es war eine mehrstufige Untiefe, der wir in die Tiefe folgten. Die Unterwasserlandschaft war etwas karg, Fisch hielt sich in Grenzen, ein paar grosse Spinnenkrabben kreuzten unseren Weg. Nach rund 50 Minuten waren wir wieder auf dem Boot – und mit der letzten Gruppe kam auch Waltis Kamera wieder an Bord. Den Weg zurück nutzten wir, um unser Gerödel zu sortiern und zerlegen, damit es wieder transportfähig gemacht werden konnte. Zurück auf der Basis konnten wir alles spülen und versorgen – dann war schon Nachtessen angesagt. Die meisten gönnten sich noch einen Schlumi, aber auch diese Nacht scheint nicht lange zu werden: Die ersten verlassen die Runde bereits vor 22.00 Uhr.

Montag, 13. September 2010

Heute ist erst um 09.30 Besammlung bei der Basis angesagt – das tönt schon fast nach Ausschlafen. Die ersten montieren bereits ihre Trockis, wird es doch ab 15m ziemlich frisch. Per Boot fahren wir 2 Tauchspots an, beides relativ einfache Plätze. Allerdings müssen wir nach dem zweiten Tauchgang feststellen: Für die Sicht hätten wir nicht 800km fahren müssen – im Zürisee ist es etwa ähnlich… Nichts desto trotz sehen wir Spinnenkrabben, grosse Seesterne und tonnenweise Seegurken. Meine Aufforderung, mal eine Seegurke zu massieren, lehnt Marc dankend ab. Zurück an Land wird das Tauchgerödel verstaut. Irgendwie hat niemand Lust auf einen Tauchgang in der Hausbucht. Die einen nutzen die Zeit für einen Abstecher ins malerische Rovinji, der Rest der Gruppe isst auswärts im Städtchen Vrsar. Natürlich werden nach dem Nachtessen auch noch die lokalen Schnapps-Spezialitäten probiert. Der Schnapps liess denn auch prompt den Geldbeutel lockerer sitzen, als auf dem Rückweg die Souveniershops noch offen hatten. Man wird darum den Dani demnächst mit neuem Töffhelm sehen…

Dienstag, 14. September 2010

Heute sind wieder zwei Bootstauchgänge angesagt. Die ersten Taucher zeigen bereits “Ermüdungserscheinungen” und verzichten auf die Bootsausfahrt und gehen stattdessen in die Hausbucht Seepferdchen suchen. Das schafft wiederum viel Platz an Bord des Schiffes und die sonst beengten Platzverhältnisse können diesmal grosszügig genutzt werden. Der erste Tauchgang ist gleichwohl der Spannenste, führt er uns doch in drei “Höhlen”, wovon deren zwei am Ende nach oben offen sind und uns ein tolles Lichtspiel präsentieren. Sofern man nicht als Letzter in die Höhle kommt, denn dann kann es vorkommen, dass man die Hand vor Augen nicht mehr sieht. Der zweite Tauchgang fand ein einem uns bekannten Platz statt, waren wir hier doch bereits am Sonntag getaucht. Diesmal wählten wir aber die andere Richtung, in der Hoffung dass die Sonne etwas Licht und Farbe in die Unterwasserlandschaft zaubert. Dem war leider nicht so – das Grün und Braun erinnerten einmal mehr an einen Tauchgang im Zürichsee als an einen Tauchgang im Mittelmeer. Im Verlaufe des Nachmittags trafen wir wieder im Heimathafen ein. Da heute noch ein Nachttauchgang bevorstand, mussten wir gleich bei Buffeteröffnung im Restaurant eintreffen, welches ausgerechnet heute von zwei Cars voll anderen Gästen ebenfalls um 19.00 Uhr gestürmt wurde. Trotzdem schafften wir es rechtzeitig in die Basis. Ein Schlummi nach getaner “Arbeit” rundete den Tag ab.

Mittwoch, 15. September 2010

Okok, ich gebe es zu: Internetverbindung war vorhanden, aber wer schonmal mit dem Tauchclub auf Reisen war, weiss wie wenig “Freizeit” man hat. Und langweilig wird nie! Und so darf ich jetzt die Berichte der zweiten Hälfte von zuhause aus schreiben…

Am Mittwoch war der erste Wracktauchgang angesagt. Die HMS Coreolanus lief 1945 auf eine Mine auf und sanke etwas nördlich von Vrsar. Mit dem Boot benötigten wir 5/4 Stunden, bis irgendwo auf offenem Meer ein blauer Plastikkanister auftauchte, an dem das Boot festgemacht wurde. Der höchste Punkt des Wracks lag auf rund 17m, der tiefste auf 29. Vorne am Bug hatte es zwei grosse Maschinengewehre und hinten eine Bordkanone. Marc und meine Wenigkeit hatten etwas mehr Zeit, den Rumpf des Wracks zu untersuchen und wir staunten nicht schlecht, als wir all das verbogene Metall und das garagentorgrosse Loch entdeckten. Auf dem Oberdeck konnte der Wandelgang betaucht werden – echtes Entdeckerfeeling kam auf. Viel zu früh mussten wir jedoch wieder in Richtung Oberfläche umkehren. Allerdings war das den meisten egal, herrschten doch auf der Tiefe frostige 13° Wassertemperatur. Um so angenehmer war es dann, die Dekostopps im warmen Wasser der oberen Schichten abzusitzen.

Auf dem Heimweg wurde dann noch ein weiterer Tauchplatz bei einer Insel angefahren. Hier war die Sicht gemäss Aussagen der Taucher nicht schlecht, ja sogar gut. Überhaupt war heute das Meer spiegel glatt – kein Windchen wehte… Die Ruhe vor dem Sturm?

Den Abend nutzten wir wieder für eine Erkundung des Städtchens Vrsar.

Donnerstag, 16. September 2010

Heute war der zweite Wracktauchgang angesagt. Etwas tiefer und schwieriger zu betauchen, dafür grösser und noch interessanter: Die Baron Gautsch. Doch die Pfeiffgeräusche am Morgen, welche von den Fensterläden und undichten Fenstern verursacht wurden, liessen nichts Gutes erahnen. Und tatsächlich: Draussen blies ein starker Wind und das Meer war gerade das Gegenteil von gestern: Sehr wellig – aber noch ohne Schaumkrönchen… Einige der Gruppe verzichteten auf den Tauchgang, der Rest musste etwas früher aus den Federn. Auf der Basis angekommen lief alles ab wie üblich. Im Hafen wurde das Gerödel auf das Boot verladen, doch bereits bei der Hafenausfahrt fing das Auf und Ab und. Je weiter südlich wir aus dem Schatten der Inseln fuhren, desto hefitger wurden wir auf dem Boot durchgeschüttelt. Irgendwann kam der Guide zu uns und entschuldigte sich, weil der Kapitän die Fahrt abbrechen möchte. Bei dem Wellengang ist ein Festmachen an einem fixen Seil nicht möglich. Wir wurden vor die Wahl gestellt, entweder direkt in den Hafen zurück zu fahren oder einen Abstecher an den Tauchplatz Salina zu wagen, welcher geschützt in einer Bucht liegt. Unsere Gruppe entschied sich mehrheitlich für einen Tauchgang… Zeitbeschränkungen gab es diesmal keine. 70 oder 80 Minuten – kein Problem, meinte der Guide grinsend… Wir schafften es auf 88 Minuten 🙂

Ungewöhnlich früh waren wir im Hafen zurück. Nachdem alle das Tauchgerödel verstaut hatten, wurden die Pläne für den Abend geschmiedet. Fast alle wollten heute einen Ausflug ins malerische Rovinj machen – die Touristenhochburg schlechthin in der Region. In kleineren Gruppen oder alleine wurde die rund 30-minütige Fahrt in Angriff genommen. Um 19.00 Uhr hatten sylvia und Urs in einer Kneipe reserviert. Das Lokal erinnerte uns stark an die Bar von Chris, auch wenn es unglauch viel aufgeräumter war. Natürlich durfte davor und danach das Shopping in den unzähligen Souveriershops nicht fehlen.

Aufgrund der Wettersituation wurde der Tauchgang für den nächsten Tag erst auf 10.00 Uhr festgelegt – das hiess ausschlafen für die, die früh ins Bett gingen, oder etwas mehr Ausgang für die Anderen…

Freitag, 17. September 2010

Was sich schon am Donnerstag abzeichnete, wurde Tatsache am Freitag: Es regnete! Und stürmte. Das Meer war mittlerweile mit weissen Schaumkronen überzogen und die Gischt spritze an den Felsen meterweit hoch und wurde vom Wind davon getragen. Kurz nach dem Frühstück dann auch noch die Hiops-Botschaft: Der geplante Tauchgang von Land aus fällt auch ins Wasser! Der Wind stand so ungünstig, dass dieser sonst geschützte und bei jedem Wetter betauchbare Platz direkt der Brandung ausgesetzt war. Viel zu gefährlich, entschied die Basisleitung und entschuldigte sich. Die verpatzten Tauchgänge wurden uns dann grosszügigerweise bei der Abrechnung gutgeschrieben, was sehr fair ist. Janu, damit war das Tauchen abgeschrieben und ein jeder machte sich daran, sein Tauchgerödel von der Basis zurück ins Auto resp. Hotelzimmer zu verfrachten. Den Rest des Tages nutzen wir für Ausflüge in die nähere Umgebung, für Shopping oder Degustationstouren an einen der unzähligen Schnapps-Verkaufs-Stände. Einige waren aber auch bereits schon fleissig mit Packen beschäftigt, wollten sie doch am Samstag in der Früh die Heimreise antreten.

Aufgrund des schlechten Wetters hielten es einige für angebracht, das letzte Nachtessen im Hotel einzunehmen, während die Anderen “ausnahmsweise” mal mit dem Auto ins Städtchen fuhren, um sich dort zu verköstigen. Bei den meisten jedenfalls war früh Bett angesagt, erwartete uns doch am Samstag noch eine lange Heimfahrt…

Samstag, 18. September 2010

Am Samstag, es war noch nicht mal richtig hell, herrschte bereits emsiges Treiben. Rollkoffer holperten über die Strasse, Autotüren wurden zugeschlagen… Hätte man es nicht besser gewusst, man hätte meinen können es seien ein paar auf der Flucht… Zwinkernd Dann gab es da aber doch noch die gemütliche Fraktion, die zu humanen Zeiten aufstand und ausgiebig frühstückte und die Heimfahrt erst in der zweiten Hälfte des Vormittags unter die Räder nahm. Meine Wenigkeit war zusammen mit Wegmann’s, die mit ihren Motorrädern unterwegs waren, mitunter die Letzten, die Vrsar verliessen. Da es in strömen regnete, beneideten wir die beiden Töfffahrer nicht. Und es kam noch schlimmer. Der Himmel öffnete über Slowenien sämtliche Schleusen und es goss wie aus Kübeln. Berichten zufolge soll das Wetter ca. 600km angehalten haben, also praktisch bis an die Schweizer Grenze. Meine Wenigkeit und meine bessere Hälfte wurden nach bereits 4 Stunden “erlöst” – wir mussten nur bis Verona, die Stadt von Romeo&Julia, wo wir einen weiteren Ferientag angehängt haben.

Und damit schliesse ich die Berichterstattung. Es gibt noch unzählige Anektoden und Storys, aber die erzählen wir euch gerne am nächsten, übernächsten und überübernächsten Tauchclub-Anlass. Cool

An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an Roger, welcher federführend bei der Reservation und Organisation war!

Der Berichterstatter, Martin aka tinoo

Fotos von Regi, Ruedi, Cordula und Martin