26. Oktober 2013

Aufgrund aktueller Entwicklungen im solothurnischen Teil der Aare (Tauchverbot, Kontrollen und Bussen durch die Polizei) haben wir auf eine Fahrt in den Teil der Schweiz verzichtet und haben stattdessen einen Bach / Fluss in der Nähe gesucht – die Thur. Der Fluss stand schon länger auf meiner Liste, allerdings hatte ich bislang noch keine Motivation gefunden ins Toggenburg zu fahren um „in einem Rinnsal“ zu tauchen. Wir trafen uns mit den Teilnehmern auf dem Ricken zu Kafi und Gipfeli, bevor es ins Toggenburg hinunter ging. Das Wetter zeigte sich – sogar im Toggenburg – von der freundlichen Seite. Es war angenehm warm und die Sonne schien. In Bütschwil angekommen mussten wir zuerst einmal den Einstieg in die Schlucht suchen. Zu Fuss machten wir uns auf die Suche nach einem Fussweg oder Trampelpfad. Zuletzt blieb uns aber nichts anderes übrig als über die Kuhweide zu schleichen – in der Hoffnung, dass uns die neugierigen Rindviecher nicht zu nahe kommen… Schlussendlich war klar wo der Einstieg ist, wie weit wir das Tauchgerödel zu schleppen hatten und dass die Kühe auf Distanz blieben resp. das Interesse an uns bereits verloren hatten.

Wir gingen also zurück zu den Autos und machten uns tauchbereit. Nach dem etwas beschwerlichen Abstieg in die Schlucht suchten wir eine gute Stelle, um die Flossen anzuziehen und uns startklar zu machen. Die Blättchen an der Oberfläche der Thur liessen uns eine spürbare Strömung erahnen. Also nochmals tief Luft holen und los ging es! Nahe am Grund entlang hielt sich die Strömung in Grenzen und wir kamen gut voran. Schnell wurde es tiefer und wir fanden eine Rinne, die uns Flussaufwärts führte. Links und rechts ragten Nagelfluhwände mit Unterspülungen in die Höhe. Die Sicht war nicht super toll, aber man konnte in der nahen Umgebung die Unterwasserlandschaft gut erkennen. Weiter flussaufwärts war der Boden dann plötzlich übersäht mit Altmetall: Von Schrauben über Muttern bis Kettenglieder und andere komischen Formen aus Metall weckten unser Interesse. Trotz der merklichen Strömung kamen wir gut voran. Die Nagelfluh-Formationen boten besten Halt, um sich mal kurz auszuruhen oder gar bequem voranzukommen. Dann kam eine Stelle wo es plötzlich flacher wurde – dummerweise waren hier die „Halterungen“ blankgespült und wir mussten kräftig „in die Flossen steigen“ um diese Untiefe zu überwinden. Kurze Zeit später wurde es wieder tiefer und die Strömung nahm wieder ab. Zeit sich auszuruhen und die vorbeiflitzenden Forellen zu beobachten. Plötzlich standen wir vor einer Wand, durch die nur ein schmaler Canyon weiter führte. Man konnte an dieser Stelle schon das Donnern des Wasserfalles deutlich hören. Wir hangelten uns noch durch den Canyon um ins grosse Becken unterhalb des Kraftwerkes zu gelangen, beschlossen dann aber augrund der „Waschmaschinen-Verhältnisse“ (unberechenbare Wirbel und Strömungen, schlechte Sicht) uns durch den Canyon wieder flussabwärte spülen zu lassen und den Rückweg anzutreten…

Rund 3/4 Stunden später standen wir wieder am Ufer, wo wir eingestiegen sind und waren hell begeistert von dem Tauchgang und dem Tauchplatz. Schade war die Sicht nicht so toll – aber wir haben beschlossen den Wasserstand in Zukunft zu beobachten und einen Tauchgang zu wagen, wenn weniger Strömung herrscht! Die aber bereits gewonnen Eindrücke liessen uns die Strapazen der Schlepperei schnell wieder vergessen.

Da es mittlerweile ganz schön warm war, suchten wir ein Restaurant mit Gartenbeiz und genossen sowohl Wetter als auch etwas kleines zum Essen. Zusammengefasst: Tauchen gut, Essen gut, Alles gut 🙂

Martin