Freitag, 15.09.2017
Um 18.00 Uhr trafen wir uns beim Haupteingang in der KVA Horen. Bis alle Teilnehmer eingetroffen sind, konnten wir dem Geschäftsführer und dem Programmierer bei der Arbeit zusehen. Sie waren dabei die Kranautomatik zu optimieren. Der Kran hat die Aufgabe den Müll welcher über den Tag angeliefert wird, in der Nacht mittels Shredderanlage zu verkleinern. Das Ganze soll vollautomatisch ablaufen.
Als alle Teilnehmer eingetroffen sind, gab es zuerst eine kleine theoretische Einführung. Anschliessen ging es auf den Rundgang. Nach dem Tagesbunker ging es runter in den Komandoraum. Von dort aus wird die ganze Anlage gesteuert. Dieser Raum ist das ganze Jahr 7/24 besetzt. Zurzeit wird die Anlage mit einer 2-Mann Besatzung gefahren, aber im 2018 soll auf 1-Mann Schicht umgestellt werden. Auch der Kran im Hauptbunker soll dann automatisch laufen und den Ofen mit stündlich 4.2 Tonnen Müll beliefern.
Anschliessend ging es nochmals 4 Stockwerke abwärts zum Ofenraum. Dort konnte man direkt durch ein Schauglas in den brennenden Ofen schauen. Das Feuer brennt mit etwa 100°C und der Abfall bleib etwa 70 Minuten im Ofen bis anschliessend nur noch die Schlacke überbleibt.
Mit dem neuen Trockenaustrag wird die Schlacke über Förderbänder in Container verladen, welche dann in der KEZO Hinwil wiederaufbereitet wird. Aus der Schlacke von Horgen werden neben anderen Metallen auch pro Jahr ca. 2 kg Gold zurückgewonnen.
Die giftigen Rauchgase werden über ein hochmodernes Verfahren gereinigt und der anfallende Reststoff wird anschliessend in Spanien zu 99% recycelt.
Auch die Asche wird noch weiter behandelt. In der KVA Zürich wird die Asche gewaschen und aus dem Hydroxidschlamm das Zink zurückgewonnen.
Nach dem Aufstieg über das Nottreppenhaus kamen wir an den beiden Spitzenlastkessel vorbei. Da die KVA etwa 2600 Wohneinheiten mit Wärme versorgt, aber im Winter nicht den ganzen Bedarf abdecken kann, braucht es diese beiden Kombikessel, welche entweder mit Erdgas oder mit Heizöl betrieben werden.
Nach dieser knapp zwei Stündigen Tour, mit Treppe runter und Treppe rauf kam auch ein leichtes Hungergefühl. und natürlich mussten wir auch unseren Durst stillen. Da kam uns das schöne Restaurant Schönegg wie gerufen.
Roman