27. April 2002

Eine eher etwas kleine Gruppe, total 12 Mitgliedern unseres Clubs, sind am Samstag 27. April 02 zum SPZ (http://www.spz.ch/sw120.asp) gefahren und durften an einer äusserst interessanten Führung teilnehmen. Pünktlich um 09.30 Uhr hat sich die ganze Besucherschar, begleitet von anderen Vereinen, in der grossen Aula eingefunden und sind den interessanten Ausführungen des Personalchefs gefolgt. Die Interesseiten kamen ausschliesslich aus den Kantonen Bern und St.Gallen. Normalerweise werden Besucher nur von Montag bis Freitag empfangen doch wir hatten das Glück, an einem der wenigen Samstagsführungen dabei zu sein. klinikbesichtigung_01[1]

Die Daten und Informationen haben uns ein Bild der Grösse des SPZ vermittelt und eindrücklich aufgezeigt, dass ein solches Zentrum eine wichtige Hilfe für verunfallte und erkrankte Menschen darstellt. Das Zentrum, geplant für 140 Patienten, ist bereits ein halbes Jahr nach der Eröffnung, 6. September 1990, ausgebucht und überbelegt (156 Patienen) worden. Das weltweit einzige Zentrum in dieser Art hat einen führenden Stellenwert in der Behandlung von Para- oder Tetraplegiepatienten erlangt. Das als Stiftung geführte Zentrum hat bis anhin und bis zum Endausbau im Jahre 2005 rund 300 Mio. Franken gekostet. Die Gelder stammen einzig aus der Stiftung und von Gönnerbeiträgen.

Auch die Zahl der MitarbeiterInnen hat sich in den Jahren massiv erhöht, von anfänglich rund 450 auf heute über 750, wovon 630 MitarbeiterInnen vollzeit angestellt sind. Die grosszügige Anlage verfügt über modern eingerichtete, grosszügige 2-er und 4-er Zimmer für die Patienten, div. Rehabilitationsräume, Labors, Arbeitsstätten für die Wiedereingliederung, Sporthallen und Aussenanlagen, ein grosses Schwimmbad, 3 Operationsräume mit 8 Intensivbetten, usw. usw. Wir sind zur Überzeugung gekommen, dass dieses Zentrum scheinbar nichts offen lässt und sämtliche Bedürfnisse, Wünsche der Patienten seriös angegangen und behandelt werden. Sei es mit dem Einbezug des persönlichen Umfelds, Beziehungsveränderungen, rechtliche Probleme, Beratung von baulichen Massnahmen, Unterstützung bei finanziellen Engpässen, Berufsberatung etc. Für all diese und hundert weitere Fragen ist die Logistik zuständig. Unser Gruppenführer, Herr Bruno Stamm, Teamleader Logistik, kennt seit vielen Jahren die Bedürfnisse der Patienten und kann mit seinem Team in diesen Fragen mit Rat und Tat seinen Teil zum Gelingen der Wieder-eingliederung beitragen.

Die Rehabilitationszeit hat sich gegenüber vor 20 Jahren für Paraplegiker von gegen 8-10 Monaten auf 4-5 Monate und bei Tetraplegikern von gegen 18 Monaten auf heutige 7-8 Monate verkürzt. Dazu beigetragen haben natürlich die grossen Anstrengungen in der Forschung, die riesigen Schritte in der medizinischen Entwicklung, neue  gezielte Therapieformen, Entwicklung in der Pflege und in der Forschung von Hilfsmitteln. Nicht zu vergessen gilt die Entwicklung, die die MitarbeiterInnen durchgemacht haben, was die Kenntnisse der zeitgemässen Therapieformen anbelangt. Dafür sind die Patienten äusserst dankbar.

Doch zurück zum SPZ selbst. Das Gebäude und die Räumlichkeiten sind sehr hell und modern gestaltet. Die Gebäulichkeiten weisen immer noch eine sehr gute Bauqualität aus vorallem wenn man bedenkt, dass Jahr für Jahr mehrere Tausend externe Patienten sich im SPZ untersuchen und behandeln lassen und nicht zu vergessen die zig-tausend Besucher. Das SPZ erbringt nicht nur Leistungen für interne Patienten sondern unterstützt auch Patienten und Institutionen, die nicht über eine solche Infrastruktur verfügen. Natürlich sind diese Hilfen mit einem grossen finanziellen Aufwand verbunden. Doch die Ausstrahlung der Menschen, die im SPZ arbeiten oder die vorübergehend als Patienten dort wohnen, zeigen uns, wie wertvoll das SPZ ist. All die vielen Gelder sind bestens angelegt. Es erstaunt eigentlich nur, warum dieses Zentrum das einzige in dieser Form ist?

Die Besichtigung konnten wir im hauseigenen Restaurant mit einem Mittagessen kulinarisch abrunden. Die Besichtigung war wirklich eindrücklich vorallem der halbstündige Film, welcher sehr nachdenklich und betroffen macht. Unsere Wege haben sich am frühen Nachmittag wieder getrennt und sind wir, bereichtet von den vielen Eindrücken, nach Hause gereist.

Kurz gesagt, wer nicht dabei gewesen ist hat einen eindrücklichen Samstag verpasst.

Albert